[01:28.20]Die Sonne scheidet hinter dem Gebirge.
[01:42.30]In allen Tälern steigt der Abend nieder
[01:58.28]Mit seinen Schatten, die voll Kühlung sind.
[02:22.92]
[03:00.59]O sieh! Wie eine Silberbarke schwebt
[03:20.50]Der Mond am blauen Himmelssee herauf.
[03:50.78]Ich spüre eines feinen Windes Wehn
[04:08.82]Hinter den dunklen Fichten!
[04:23.64]
[05:29.00]Der Bach singt voller Wohllaut durch das Dunkel.
[05:43.53]Die Blumen blassen im Dämmerschein.
[05:55.14]
[06:48.40]Die Erde atmet voll von Ruh und Schlaf,
[07:01.75]Alle Sehnsucht will nun träumen.
[07:30.00]Die müden Menschen gehn heimwärts,
[07:43.13]Um im Schlaf vergeßnes Glück
[07:54.25]Und Jugend neu zu lernen!
[08:05.98]
[08:34.89]Die Vögel hocken still in ihren Zweigen.
[08:55.62]Die Welt schläft ein!
[09:12.52]
[09:54.70]Es wehet kühl im Schatten meiner Fichten.
[10:09.50]Ich stehe hier und harre meines Freundes;
[10:27.99]Ich harre sein zum letzten Lebewohl.
[10:49.61]
[12:04.00]Ich sehne mich, o Freund, an deiner Seite
[12:22.00]Die Schönheit dieses Abends zu genießen.
[12:40.63]Wo bleibst du? Du läßt mich lang allein!
[13:02.33]Ich wandle auf und nieder mit meiner Laute
[13:23.98]Auf Wegen, die vom weichen Grase schwellen.
[13:49.97]O Schönheit! O ewigen Liebens - Lebenstrunkne Welt!
[14:09.42]
[20:34.36]Er stieg vom Pferd und reichte ihm den Trunk
[20:45.26]Des Abschieds dar. Er fragte ihn, wohin
[20:57.55]Er führe und auch warum es müßte sein.
[21:23.60]
[21:52.57]Er sprach, seine Stimme war umflort: Du, mein Freund,
[22:50.59]Mir war auf dieser Welt das Glück nicht hold!
[23:37.46]Wohin ich geh? Ich geh, ich wandre in die Berge.
[24:14.23]Ich suche Ruhe für mein einsam Herz.
[24:51.45]
[25:53.20]Ich wandle nach der Heimat, meiner Stätte.
[26:14.40]Ich werde niemals in die Ferne schweifen.
[26:25.69]Still ist mein Herz und harret seiner Stunde!
[26:39.60]
[27:13.85]Die liebe Erde allüberall
[27:31.48]Blüht auf im Lenz und grünt
[27:40.50]Aufs neu! Allüberall und ewig
[28:14.24]Blauen licht die Fernen!
[28:39.38]Ewig... ewig...